Norbert Sendor und Elisabeth Zeman haben in der Unteren Lobau mit ihren Kameras zwei Tage an einem öffentlich und legal zugänglichen Platz verbracht, selbstverständlich ein wenig getarnt und mit enormer Geduld ausgestattet. Was sie hier „am letzten Zipferl des Wiener Stadtgebietes“ (Zitat Elisabeth Zeman) bei hellem Tageslicht fotografieren konnten, ist erstaunlich:
Ein seltener Osterluzeifalter, so genannt, weil dessen Lebenszyklus eng mit der Osterluzei-Pflanze verbunden ist, die den Raupen des Falters als einzige Nahrungsquelle dienen. Osterluzeifalter gelten als sehr ortstreu und das Vorkommen im Nationalpark Donau-Auen ist eines der wichtigsten in ganz Österreich.
Wildschweine mit einer Gruppe von Frischlingen: Tagsüber begegnet man ihnen eher selten, obwohl sie unerhört häufig geworden sind; so häufig, dass die Stadt im 22. Gemeindebezirk seit kurzem sogar versucht, sie mit Lebendfallen zu fangen. Sie sind zuletzt immer öfter mitten im Siedlungsgebiet aufgetaucht.
(Titelfoto) Ein junger Hirsch beim Überqueren einer Furt: Das Rotwild wird im Nationalpark im Rahmen von Wild-Managementplänen reguliert.
Das ist dringend notwendig, denn der Nationalpark ist kleine, die Bestände sind nach wie vor enorm hoch und die Lebensräume deshalb schon über die Maßen belastet.
In der Lobau ist das Rotwild in den vergangenen Jahren augenscheinlich seltener geworden. Es sieht so aus, als wären die Tiere – aus welchen Gründen auch immer – in Richtung stromabwärts gezogen.
Sowie – knapp erwischt – einen erwachsenen Seeadler, der von einer ihn “hassenden” Nebelkrähe verfolgt wird. Seit einigen Jahren brüten diese großen Greifvögel (größer als Steinadler) wieder in Österreich, auch im Nationalpark Donauauen.
Noch vor 25 Jahren war das kaum vorstellbar. Da galt der Seeadler bei uns als besonderer Wintergast, an Brutpaare, die erfolgreich Junge aufziehen, war nicht zu denken.